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Gelungenes Gemeinschaftskonzert vor Ostern

11.04.2023


Am vorletzten Samstag veranstaltete die Stadtkapelle Musikverein Großbottwar ein gelungenes Konzert zur vorösterlichen Einstimmung gemeinsam mit dem Musikverein Stadtkapelle Steinheim. Die Besonderheit hierbei war, dass die Musikerinnen und Musiker beider Vereine ein gemeinsames Orchester formten und zusammen musizierten. In Ihrer Begrüßung schilderten die beiden Vorsitzenden Michael Feider (Steinheim) und Markus Brosi (Großbottwar), wie sie eines Abends im letzten Jahr bei einer gemeinsamen Flasche Wein zu ihrer Idee kamen, dass es nach der Auflösung der gemeinsamen Jugendkapelle im Jahr 2006 mal wieder an der Zeit wäre für eine gemeinsame Veranstaltung der beiden Musikvereine. Die Idee eines Konzerts mit einem Projektorchester war geboren. Hierzu hat man nun also in die Bottwartalhalle Kleinbottwar, der geographischen Mitte beider Stadtkerne, zu diesem Osterkonzert am 1. April eingeladen.

Die Dirigenten beider Vereine gestalteten jeweils einen Konzertteil frei nach ihren Vorstellungen und so stand der erste Konzertteil unter der Leitung von Tobias Haueise (Steinheim) ganz im Zeichen von originaler, sinfonischer Blasmusik aus mehreren Jahrzehnten. Dieser wurde eröffnet mit dem „Little Opening“ des Sauerländers Thiemo Kraas. Danach folgte mit „Blaze the Trail“ (zu deutsch: Bereite den Weg) der US-Amerikanerin Lisa Galvin eine deutsche Uraufführung, welche einer Frau gewidmet ist, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Musikwelt durchzusetzen wusste und, obwohl ihr als junger Frau aufgrund ihres Geschlechts ein Musikstudium verwehrt wurde, später die größten Orchester des amerikanischen Mittleren Westens dirigierte. Im Anschluss wurde die „Erste Suite in Es“ des Briten, obwohl es sein Name nicht vermuten lässt, Gustav Holst zu Gehör gebracht mit drei Sätzen, die zum Standard der Blasmusikliteratur aus der Romantik zählen und musikalisch kaum unterschiedlicher sein konnten. Das folgende „The Witch and the Saint“ (Die Hexe und die Heilige) beschrieb die Geschichte zweier Schwestern, die sich vor gut 400 Jahren nahe Ellwangen ereignete. Während die eine aufgrund ihrer für damalige Verhältnisse als übernatürlich betrachteten Fähigkeiten als Hexe verstoßen wurde, ging die andere ins Kloster um ihr Leben Gott zu widmen. Einem frühzeitigen Tod konnten jedoch beide nicht entkommen und so beschrieb das Stück das Leben der beiden Schwestern mit teils verrückten Hexentänzen und andächtigen Melodien sowie ihr dramatisches Ende mit melancholischen Glockenschlägen. Der Konzertteil wurde beendet mit dem bekannten „Florentiner Marsch“ des böhmischen Marschkönigs Julius Fucik.

Während die gut 350 Konzertbesucher sich in der Pause dank der hervorragenden Bewirtung des örtlichen GSV Kleinbottwar stärken konnten, bereiteten sich die Musikerinnen und Musiker auf den zweiten Teil des Abends vor ebenso wie Tenorhornist Markus Esslinger, der zwischen den Stücken als allseits souveräner Moderator auftrat und den Besuchern die Konzerttitel und deren Komponisten gekonnt mit Witz und Charme näher erläuterte.

Der zweite Teil des Konzerts war eher von populären Melodien geprägt und wurde geleitet vom Großbottwarer Dirigenten Jürgen Pantle. Den Auftakt machte die „Liberty Fanfare“, die zur 100-jährigen Jubiläumsfeier der New Yorker Freiheitsstatue von John Williams, dem größten amerikanischen Filmmusikkomponisten der letzten 50 Jahre, geschrieben wurde. Einer seiner unmittelbaren Vorgänger als einer der ganz großen US-amerikanischen Komponisten war George Gershwin Anfang des 20. Jahrhunderts. Im folgenden „Symphonic Gershwin“ wurden drei seiner wichtigsten Orchesterwerke verarbeitet. So waren dies „Ein Amerikaner in Paris“, das den Trubel einer pulsierenden Großstadt samt hupenden Autos vertonte, die rhythmisch sehr anspruchsvolle „Cuban Overture“ und natürlich die melodiöse „Rhapsody in Blue“, die ursprünglich vom Komponisten nur als „Versuch der Verbindung von klassischer Musik und Jazz“ beschrieben, aber später als sein größter Erfolg anerkannt wurde. Im Anschluss wurden die Sounds rockiger, was sich auch in der geänderten Besetzung mit nun E-Bass und E-Gitarre bemerkbar machte. Es folgten „Phil Collins Live“ mit den größten Songs des britischen Schlagzeugers wie zum Beispiel „Easy Lover“ sowie mit „The Best of Red Hot Chili Peppers“ die erfolgreichsten Hits der Rockband aus Kalifornien. Bei „A Tribute to Michael Jackson“ durften natürlich die Erfolgstitel des King of Pop wie das spannungsgeladene „Thriller" aus dem gleichnamigen, bis heute meistverkauften Album aller Zeiten oder „I want you back“ der Jackson Five nicht fehlen. Hier konnten auch viele Solisten an Tenorhorn, Trompete und Saxophon mit Ihrem Können überzeugen. Zum Abschluss des Konzerts durfte natürlich auch eine Zugabe nicht fehlen und welcher Marsch hätte hierfür im übertragenen Sinne besser passen können als der allseits beliebte Klassiker „Alte Kameraden“ von Carl Teike. So ging ein gelungener und abwechslungsreicher Musikabend im XL-Klanggewand zu Ende und auch an der Kameradschaft und Freundschaft zwischen den beiden Vereinen wurde im Anschluss noch ausgiebig weitergearbeitet.

An dieser Stelle bleibt uns noch Dank zu sagen unseren Dirigenten, Vorständen, unserem Moderator, allen organisatorisch und musikalisch Verantwortlichen sowie Musikerinnen und Musikern, unseren (Konzert-)Sponsoren und allen Helfern bei Auf- und Abbau sowie dem GSV Kleinbottwar für die Bewirtung und Gastfreundschaft. Sie alle haben mit ihrem Einsatz zum Gelingen dieses schönen Konzertabends beigetragen.

Für unseren Großbottwarer Musikverein steht als nächstes nun in gut einem Monat unser traditionelles Frühlingsfest an, dessen Organisation im Hintergrund schon seine Schatten vorauswirft. Auch dort möchten wir Sie wieder sehr gerne als unsere Gäste begrüßen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in den kommenden Wochen ebenfalls an dieser Stelle.


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